• February 5, 2025

Sneaker und Nachhaltigkeit: Wie die Branche ihre Verantwortung wahrnimmt

1. Einleitung

Die Sneaker-Branche hat sich längst von einer reinen Sport- und Freizeitmarke zu einem globalen Kultphänomen entwickelt, das nicht nur die Modewelt, sondern auch die Popkultur maßgeblich prägt. Doch während Sneaker in fast jeder Ecke der Welt als Ausdruck von Stil und Identität gelten, ist die damit verbundene Umweltbelastung kaum zu leugnen. Wie viele andere Teile der Modeindustrie hat auch die Sneaker-Produktion einen erheblichen Einfluss auf den Planeten: vom Ressourcenverbrauch über hohe CO2-Emissionen bis hin zu problematischen Abfallmengen.

Angesichts dieser Herausforderungen wächst jedoch das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Veränderung. Nachhaltigkeit hat sich zu einem wichtigen Thema entwickelt – nicht nur für umweltbewusste Verbraucher, sondern auch für Unternehmen, die ihre Verantwortung erkennen und Maßnahmen ergreifen, um die negativen Auswirkungen ihrer Produkte zu minimieren.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Sneaker-Branche und wie sie sich ihrer Verantwortung in Bezug auf Nachhaltigkeit stellt. Wir untersuchen, wie führende Marken innovative Materialien einsetzen, Produktionsprozesse optimieren, Upcycling und Recycling fördern und inwieweit der Verbraucher eine Rolle bei der Förderung nachhaltiger Praktiken spielt. Dabei werden wir auch die Zukunftsperspektiven und Herausforderungen betrachten, die es zu meistern gilt, um die Sneaker-Industrie langfristig umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher zu gestalten.

2. Der Einfluss der Sneaker-Branche auf die Umwelt

Die Sneaker-Branche hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem riesigen Wirtschaftszweig entwickelt, der weltweit Milliarden von Paaren Schuhe verkauft. Doch dieser Erfolg hat auch seinen Preis – der ökologische Fußabdruck der Sneaker-Produktion ist beträchtlich. Um das Ausmaß des Umwelteinflusses zu verstehen, ist es wichtig, die verschiedenen Faktoren zu betrachten, die mit der Herstellung und dem Lebenszyklus von Sneakern verbunden sind.

Ressourcenverbrauch

Die Herstellung von Sneakern erfordert eine Vielzahl von Rohstoffen, viele davon mit hohem Ressourcenverbrauch und umweltschädlichen Auswirkungen. Zu den Hauptmaterialien gehören Kunststoffe, Gummi, Leder, synthetische Fasern und Textilien. Diese Materialien werden meist aus petrochemischen Produkten oder anderen umweltschädlichen Quellen gewonnen, was sowohl die natürlichen Ressourcen belastet als auch zu CO2-Emissionen führt. Insbesondere Gummi, das für die Sohlen vieler Sneaker verwendet wird, hat aufgrund seines aus Erdöl gewonnenen Rohstoffs einen hohen CO2-Ausstoß.

Ein weiteres bedeutendes Problem ist die Verwendung von Leder, das nicht nur große Mengen Wasser benötigt, sondern auch mit der Nutzung von Chemikalien wie Chrom zur Gerbung verbunden ist. Diese Chemikalien können Boden und Wasser verschmutzen und die Gesundheit von Arbeitern in den Ledergerbereien gefährden.

Produktion und Emissionen

Die Herstellung von Sneakern ist mit einem hohen Energieaufwand verbunden, der wiederum zu einer signifikanten Menge an CO2-Emissionen führt. Besonders die Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer, wo Arbeitskräfte günstiger sind, hat zwar zu einem Anstieg der globalen Verfügbarkeit von Sneakern geführt, jedoch auch zu einem Anstieg der Emissionen aufgrund von Transport und Herstellung. Viele Sneaker-Marken haben ihre Produktion in asiatische Länder ausgelagert, was lange Transportwege zur Folge hat und damit die CO2-Bilanz weiter verschärft.

Darüber hinaus kommen bei der Produktion von Sneakern oft umweltschädliche chemische Prozesse zum Einsatz. Farben, Klebstoffe und andere Materialien enthalten Substanzen, die nicht nur schwer abbaubar sind, sondern auch während der Herstellung und Entsorgung die Umwelt belasten. Die Verarbeitung dieser Materialien führt zu Luft- und Wasserverschmutzung, die für die angrenzenden Ökosysteme schädlich ist.

Abfall und Entsorgung

Das Lebensende eines Sneakers ist ein weiteres bedeutendes Umweltthema. Trotz der Beliebtheit von Sneakern als Konsumgut werden Millionen von Paaren jedes Jahr weggeworfen, oft ohne eine Möglichkeit zur Wiederverwertung. Ein Großteil der weggeworfenen Sneaker landet auf Mülldeponien, wo sie Jahrhunderte benötigen, um sich zu zersetzen, da die meisten Materialien nicht biologisch abbaubar sind. Kunststoffe und synthetische Materialien wie EVA (Ethylenvinylacetat) und PVC (Polyvinylchlorid) verfallen nur sehr langsam und setzen dabei schädliche Substanzen in die Umwelt frei.

Zudem tragen auch die Verpackungen, in denen Sneaker verkauft werden, erheblich zur Abfallproblematik bei. Häufig wird auf Einwegplastik und umweltschädliche Materialien gesetzt, die nach dem Kauf direkt im Müll landen.

Die Dringlichkeit des Wandels

Angesichts dieser erheblichen Umweltbelastungen ist der Handlungsbedarf in der Sneaker-Branche groß. Die Branche steht unter Druck, ihre Produktionsmethoden und Lieferketten zu überdenken, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern und mehr nachhaltige Lösungen zu integrieren. Es geht nicht nur um die Reduktion der negativen Auswirkungen der Produktion, sondern auch darum, den gesamten Lebenszyklus eines Sneakers zu optimieren – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung bis hin zur Entsorgung und dem Recycling.

In den folgenden Abschnitten werden wir uns näher mit den konkreten Maßnahmen und Innovationen beschäftigen, die bereits in der Branche umgesetzt werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Sneaker-Welt auf einen nachhaltigeren Kurs zu bringen.

3. Nachhaltige Materialien und Innovationen

In den letzten Jahren hat die Sneaker-Industrie enorme Fortschritte gemacht, um nachhaltigere Materialien zu integrieren und innovative Lösungen zu entwickeln, die den ökologischen Fußabdruck der Produktion verringern. Angesichts der wachstumsbedingten Belastung der Umwelt erkennen immer mehr Marken die Notwendigkeit, auf nachhaltige Materialien und Technologien umzusteigen. Dieser Wandel wird durch das zunehmende Verbraucherbewusstsein und die Forderung nach umweltfreundlicheren Produkten vorangetrieben. Doch welche nachhaltigen Materialien werden heute eingesetzt und welche innovativen Technologien zeichnen die Sneaker von morgen aus?

Recycelte Materialien

Ein wesentlicher Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie vieler Sneaker-Marken ist die Verwendung von recycelten Materialien. Diese Materialien, die aus alten Produkten wie Plastikflaschen, Textilien oder sogar gebrauchten Schuhen stammen, bieten eine Möglichkeit, Abfall zu reduzieren und den Bedarf an neuen Ressourcen zu verringern.

Ein bekanntes Beispiel ist das Modell „Parley for the Oceans“ von Adidas, bei dem recyceltes Plastikmüll aus den Ozeanen in die Produktion von Sneakern integriert wird. Adidas setzt dieses Konzept mittlerweile in verschiedenen Schuhlinien um und hat sich verpflichtet, bis 2024 alle Produkte aus nachhaltigen Materialien zu fertigen.

Nike verfolgt mit seiner „Move to Zero“-Initiative ähnliche Ziele und verwendet in vielen Modellen recycelte Kunststoffe, Gummi und Textilien. Auch in den Sohlen von Nike-Sneakern kommen zunehmend recycelte Materialien wie Gummiabfälle und Restprodukte aus der Schuhproduktion zum Einsatz.

Biologisch abbaubare Materialien

Neben recycelten Materialien haben einige Marken auch den Fokus auf biologische Abbaubarkeit gelegt, um das Problem der Entsorgung von Sneakern zu lösen. Ein Paradebeispiel ist der „Futurecraft.Loop“-Sneaker von Adidas, der vollständig aus wiederverwertbaren Materialien besteht und nach dem Gebrauch wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden kann. Der Schuh ist so konzipiert, dass alle Teile – von der Sohle bis zum Obermaterial – ohne Abfall zerkleinert und erneut verwendet werden können. Adidas‘ Engagement in Richtung Kreislaufwirtschaft zeigt das Potenzial für eine revolutionäre Veränderung in der Schuhindustrie.

Auch andere Marken experimentieren mit pflanzlichen Materialien wie Kork, Hanf und Pilzen. Diese alternativen Materialien bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern sind oft auch leichter und langlebiger als herkömmliche Stoffe. Kork, beispielsweise, wird als nachhaltige Alternative zu synthetischen Polstern und Obermaterialien immer beliebter, da es biologisch abbaubar und eine erneuerbare Ressource ist.

Alternative Rohstoffe und Innovationen

Ein weiteres innovatives Konzept ist die Verwendung von natürlichen Rohstoffen, die weniger umweltschädlich sind als herkömmliche Materialien. Eine bemerkenswerte Entwicklung in diesem Bereich ist die Verwendung von „Mycelium“, dem Wurzelgeflecht von Pilzen, als Ersatz für Leder. Das Unternehmen MycoWorks hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, nachhaltiges „Pilzleder“ herzustellen. Diese Technologie wird bereits von Marken wie Nike und Adidas erforscht, um die Verwendung von tierischem Leder in Sneakern zu reduzieren.

Ein weiteres Beispiel sind Sneaker, die mit Algenmaterialien hergestellt werden. Diese Materialien, die aus Abfallprodukten der Algenindustrie gewonnen werden, sind biologisch abbaubar und bieten eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen synthetischen Materialien. Die Marke Rothy’s hat Algen-basierte Sneaker entwickelt, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch leicht und bequem sind.

Die Verwendung von recyceltem und biologisch abbaubarem Material hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern verbessert auch die Performance der Sneaker. Leichtere Materialien und atmungsaktive Stoffe, die aus natürlichen Quellen stammen, tragen zu einem besseren Tragekomfort und einer höheren Haltbarkeit bei.

Technologische Innovationen in der Materialforschung

Neben der Einführung neuer Materialien ist die Sneaker-Branche auch in Bezug auf innovative Technologien, die zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks beitragen, auf dem Vormarsch. Ein Beispiel ist der 3D-Druck, der es ermöglicht, Sneaker mit minimalem Materialaufwand und einer genaueren Anpassung an die Bedürfnisse der Träger zu produzieren. Diese Technologie ermöglicht es nicht nur, Ressourcen zu sparen, sondern auch die Produktionszeit und -kosten zu senken.

Zudem forschen Marken wie Nike und Adidas an Technologien, die es ermöglichen, Schuhe ohne Klebstoffe und mit weniger umweltschädlichen Substanzen zu produzieren. Durch den Verzicht auf Chemikalien, die bei der Herstellung von Sneakern häufig verwendet werden, können diese Unternehmen den CO2-Ausstoß und den Wasserverbrauch weiter senken.

Die Integration von Nachhaltigkeit in das Design

Insgesamt zeigt sich, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend, sondern eine notwendige Entwicklung für die Sneaker-Industrie ist. Durch die Verwendung nachhaltiger Materialien, den Einsatz innovativer Technologien und die Anpassung der Produktionsprozesse an umweltfreundliche Standards haben Marken die Möglichkeit, nicht nur ihre Umweltbilanz zu verbessern, sondern auch ihre Produkte als umweltbewusste Alternativen auf dem Markt zu positionieren.

Die kommenden Jahre könnten eine wahre Revolution in der Sneaker-Industrie bringen, in der die Verwendung von nachhaltigen Materialien zur Norm wird und innovative Designs die Grenzen des Möglichen ausloten. Nachhaltigkeit könnte sich nicht nur auf die Materialien beschränken, sondern auf die gesamte Philosophie und den Lebenszyklus eines Sneakers ausgedehnt werden – vom Design bis zum Recycling.

In den nächsten Abschnitten werden wir uns ansehen, wie Unternehmen ihre Produktionsprozesse nachhaltig gestalten und wie Verbraucher aktiv zur Förderung dieser Entwicklung beitragen können.

4. Nachhaltige Produktionsprozesse

Die Herstellung von Sneakern ist ein komplexer Prozess, der eine Vielzahl von Rohstoffen, Technologien und Arbeitsschritten umfasst. Angesichts der Umweltbelastungen, die durch hohe CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Abfallproduktion entstehen, rücken nachhaltige Produktionsprozesse zunehmend in den Fokus der Sneaker-Branche. Marken weltweit haben erkannt, dass die Transformation der Produktionsmethoden entscheidend ist, um die negativen Auswirkungen der Schuhherstellung zu minimieren und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.

Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Ein wesentlicher Bestandteil nachhaltiger Produktionsprozesse ist die Verbesserung der Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien. Die Herstellung von Sneakern, insbesondere das Schmelzen von Gummi und das Formen von Kunststoffen, ist energieintensiv. Viele Marken, darunter Nike und Adidas, haben begonnen, auf erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windkraft zu setzen, um ihre Produktionsstätten mit sauberer Energie zu versorgen. Adidas hat bereits angekündigt, dass alle seine globalen Produktionsstätten bis 2025 zu 100 % auf erneuerbare Energien umgestellt werden sollen.

Zusätzlich optimieren Unternehmen wie Puma ihre Fabriken und Produktionsabläufe, um den Energieverbrauch zu senken und den CO2-Ausstoß zu minimieren. Durch den Einsatz von innovativen Technologien und energieeffizienten Maschinen können die Brands den Energieverbrauch pro produzierter Einheit erheblich reduzieren.

Wasserverbrauch reduzieren

Ein weiterer entscheidender Umweltfaktor in der Sneaker-Produktion ist der Wasserverbrauch. Für die Gerbung von Leder, das Färben von Stoffen und andere Produktionsprozesse wird in vielen traditionellen Fertigungsprozessen eine erhebliche Menge Wasser verwendet. Diese Praxis führt nicht nur zu einer großen Belastung der natürlichen Wasserressourcen, sondern auch zu Wasserverschmutzung durch chemische Substanzen, die in den Abwässern zurückbleiben.

Marken wie Nike und Adidas haben Maßnahmen ergriffen, um den Wasserverbrauch in ihrer Produktion drastisch zu senken. Nike etwa hat in einigen seiner Produktionsstätten den Wasserverbrauch pro Schuh um bis zu 50 % reduziert, indem es Technologien zur Wiederverwendung von Wasser eingeführt hat. Adidas hat mit seinem „Waterless Dyeing“-Verfahren (färben ohne Wasser) ebenfalls einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Produktion gemacht, um den Wasserverbrauch bei der Färbung von Textilien und Obermaterialien zu minimieren.

Reduzierung von Abfällen und Kreislaufwirtschaft

Ein entscheidender Ansatz für nachhaltige Produktionsprozesse ist die Schaffung von Kreislaufsystemen, bei denen Abfälle aus der Produktion entweder recycelt oder wiederverwendet werden. Dies hilft, Abfallberge zu vermeiden und die Notwendigkeit für neue Rohstoffe zu verringern. Mehrere Sneaker-Marken haben begonnen, ihre Produktionsmethoden so zu gestalten, dass möglichst wenig Abfall entsteht. Bei Nike beispielsweise wird das sogenannte „Nike Grind“-Programm verwendet, bei dem Reste von gebrauchten Sneakern, alten Schuhen und Produktionsabfällen in neue Produkte, darunter Schuhe und Sportausstattung, umgewandelt werden.

Ein weiteres Beispiel ist Adidas’ „End Plastic Waste“-Initiative, bei der das Unternehmen nicht nur auf recycelte Materialien setzt, sondern auch den Fokus auf Abfallvermeidung legt. Das Unternehmen hat seine Produktion so umgestellt, dass Produktionsabfälle im Produktionsprozess wiederverwendet werden, was zur Minimierung von Ressourcenverbrauch und Abfall führt.

Verpackung und Transport

Ein oft übersehener, aber dennoch bedeutender Bestandteil der nachhaltigen Produktion von Sneakern ist die Verpackung und der Transport. In der Vergangenheit wurden Sneaker häufig in aufwendigen Verpackungen verschickt, die oft nicht recycelbar waren und zusätzlich Abfall erzeugten. In den letzten Jahren haben Marken wie Allbirds und Veja begonnen, auf minimalistische, umweltfreundliche Verpackungen zu setzen, die aus recyceltem Papier oder biologisch abbaubaren Materialien bestehen. Auch die Reduzierung von Verpackungsgrößen, um Platz während des Transports zu sparen und so den CO2-Ausstoß zu verringern, wird von vielen Marken zunehmend umgesetzt.

Zudem wird der Transport von Sneakern immer häufiger unter Berücksichtigung der CO2-Emissionen optimiert. Einige Unternehmen haben begonnen, kürzere Transportwege zu wählen und auf umweltfreundlichere Transportmethoden wie den Schiffstransport zu setzen, anstatt Flugzeuge zu verwenden, die wesentlich mehr CO2 verursachen.

Faire Arbeitsbedingungen und ethische Standards

Nachhaltigkeit im Produktionsprozess betrifft nicht nur die Umwelt, sondern auch die sozialen Aspekte der Herstellung. Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sind ein weiterer wichtiger Faktor, der von führenden Marken zunehmend in den Fokus gerückt wird. Unternehmen wie Puma und Nike haben Initiativen ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass in ihren Produktionsstätten faire Arbeitsbedingungen herrschen, die Arbeitsrechte der Beschäftigten gewahrt bleiben und die Arbeitsbedingungen regelmäßig überprüft werden.

Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie haben diese Marken auch eine zunehmende Transparenz bezüglich ihrer Lieferketten angestrebt. So können Verbraucher nachvollziehen, unter welchen Bedingungen ihre Schuhe produziert wurden, und erhalten einen Einblick in die ethischen Standards der Marken.

Technologische Innovationen in der Produktion

Technologische Innovationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umgestaltung nachhaltiger Produktionsprozesse. Der 3D-Druck ist eine der vielversprechendsten Technologien, die eine präzisere, ressourcenschonendere Fertigung ermöglicht. Durch den 3D-Druck können Sneaker ohne Materialverschwendung hergestellt werden, da nur genau die Menge an Material verwendet wird, die tatsächlich benötigt wird. Nike hat bereits mit 3D-Drucktechnologie experimentiert, um Prototypen zu erstellen und personalisierte Modelle mit weniger Abfall und schnellerer Fertigung zu produzieren.

Ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung von umweltfreundlichen Klebstoffen und chemischen Prozessen, die in der Sneaker-Produktion verwendet werden. Adidas setzt zunehmend auf lösungsmittelfreie Produktionsmethoden und natürliche Klebstoffe, die weniger schädlich für die Umwelt sind.

Die Herausforderung der Skalierung nachhaltiger Prozesse

Obwohl bereits viele positive Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Produktionsprozesse erzielt wurden, bleibt die Skalierung dieser Technologien eine große Herausforderung. Die Umstellung auf nachhaltigere Produktionsmethoden erfordert hohe Investitionen, eine enge Zusammenarbeit mit Zulieferern und eine Veränderung in den globalen Lieferketten. Für viele Unternehmen stellt dies eine große Herausforderung dar, vor allem, wenn es darum geht, die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten mit den bestehenden Produktionskapazitäten zu decken.

Trotz dieser Herausforderungen zeigt die Sneaker-Branche jedoch eine klare Bereitschaft, in eine nachhaltigere Zukunft zu investieren. Der Weg zu einer vollständig nachhaltigen Produktion ist lang, aber die Fortschritte, die bereits erzielt wurden, sind ein vielversprechendes Zeichen für die Zukunft der Branche.

5. Upcycling und Recycling im Sneaker-Design

Upcycling und Recycling sind zentrale Bestandteile der nachhaltigen Entwicklung in der Sneaker-Branche. Während Recycling typischerweise den Prozess beschreibt, bei dem Materialien und Produkte am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwertet werden, geht Upcycling einen Schritt weiter und verwandelt abgenutzte oder ungenutzte Materialien in neue, hochwertige Produkte. Beide Ansätze tragen maßgeblich dazu bei, die Umweltauswirkungen der Sneaker-Produktion zu verringern und Ressourcen zu schonen. In dieser Sektion werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten von Upcycling und Recycling im Sneaker-Design und wie diese Praktiken die Industrie revolutionieren.

Recycling von Altsneakern und Produktionsabfällen

Ein wesentlicher Ansatz im Recycling von Sneakern ist das Sammeln und Wiederverwerten von Altsneakern und Produktionsabfällen. Diese Sneaker, die in der Regel aus einer Mischung aus Kunststoffen, Gummi und Textilien bestehen, stellen eine Herausforderung für herkömmliche Recyclingmethoden dar. Dennoch haben einige Unternehmen innovative Lösungen entwickelt, um diese Materialien zu recyceln und in neuen Produkten zu verwenden.

Nike ist hier ein Vorreiter: Das Unternehmen hat das „Nike Grind“-Programm ins Leben gerufen, bei dem alte Sneaker und Produktionsabfälle in neue Produkte wie Schuhe, Sportausstattung und Bodenbeläge umgewandelt werden. In den Nike-Stores weltweit können Kunden ihre alten Sneakers abgeben, die dann in Nike-Grind-Materialien zerlegt und weiterverarbeitet werden. Diese Materialien finden ihren Weg zurück in die Produktionskette und werden als neue Ressourcen für die Herstellung von Schuhsohlen und Obermaterialien verwendet.

Adidas verfolgt einen ähnlichen Ansatz und hat das Programm „Take Back“ eingeführt, das es Verbrauchern ermöglicht, alte Schuhe zurückzugeben. Das Unternehmen verwendet recycelte Sneaker, um die Produktion von neuen Modellen zu unterstützen und die Menge an Abfall zu minimieren. Adidas geht sogar einen Schritt weiter und setzt auf Materialien aus Altreifen und Plastikmüll aus den Ozeanen, um eine noch größere Wirkung auf die Reduktion von Plastikmüll zu erzielen.

Upcycling: Die kreative Wiederverwertung von Materialien

Upcycling ist ein besonders spannender Aspekt, wenn es um die nachhaltige Gestaltung von Sneakern geht. Hierbei werden Materialien, die normalerweise entsorgt würden, auf kreative Weise in neue, wertvolle Produkte verwandelt. Upcycling im Sneaker-Design ermöglicht es Marken, auf Abfallprodukte aus der Produktion oder sogar von Verbrauchern zurückgegebene Materialien zurückzugreifen und diese in hochwertige, markenwürdige Sneaker zu integrieren.

Ein bemerkenswertes Beispiel für Upcycling im Sneaker-Bereich ist die Marke Veja, die recycelte Materialien wie Plastikflaschen, alte Gummireifen und andere Abfälle verwendet, um stylische, nachhaltige Sneakers zu produzieren. Diese Materialien werden nicht nur in die Sneaker selbst integriert, sondern auch in die Verpackung, die umweltfreundlich und minimalistisch ist.

Ein weiteres Beispiel ist das Reebok Cotton + Corn-Projekt, bei dem das Unternehmen Sneakers aus Biopolymeren und recyceltem Baumwollmaterial herstellt. Das Upcycling von Agrarabfällen, wie etwa Maisstärke, als nachhaltiger Ersatz für synthetische Materialien ist ein zukunftsweisender Ansatz im Sneaker-Design, der Abfall vermeidet und gleichzeitig Produkte mit einer geringeren Umweltbelastung schafft.

Die Rolle der Sohlen im Recyclingprozess

Ein besonders herausfordernder Teil des Sneaker-Recyclings ist die Herstellung der Sohlen, die häufig aus Gummi oder Kunststoffen bestehen, die schwer zu recyceln sind. Einige Marken arbeiten jedoch daran, diese Materialien zu innovativen Recyclingtechnologien zu integrieren. Adidas hat zum Beispiel die „Adidas 4D“-Sohle entwickelt, die durch eine innovative 3D-Drucktechnologie gefertigt wird. Diese Sohle verwendet weniger Material und ermöglicht die Schaffung von Schuhen, die nach der Nutzung leichter recycelt werden können.

Zudem experimentieren Unternehmen mit Sohlen, die nicht nur durch Recyclingmaterialien, sondern auch durch den Einsatz von biologisch abbaubaren Materialien produziert werden. Auf diese Weise können Sneaker das Ende ihres Lebenszyklus nicht nur effizienter, sondern auch umweltfreundlicher hinter sich lassen.

Die Zusammenarbeit mit externen Recyclingunternehmen

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie vieler Sneaker-Marken ist die Zusammenarbeit mit spezialisierten Recyclingunternehmen, die auf die Verarbeitung von komplexen Materialmischungen spezialisiert sind. Der Recyclingprozess für Sneaker erfordert fortschrittliche Technologien und Expertise, da die Materialien in der Regel stark miteinander verbunden sind.

Nike arbeitet beispielsweise mit dem Unternehmen Terracycle zusammen, um die Schuhe, die nicht in ihrem eigenen Programm verarbeitet werden können, zu sammeln und weiterzuverarbeiten. Adidas hat ebenfalls Partnerschaften mit verschiedenen Recyclingunternehmen aufgebaut, um das Recycling von Sneakern zu optimieren und die Wertstoffe, die in alten Schuhen enthalten sind, zurückzugewinnen.

Diese Kooperationen sind ein bedeutender Schritt hin zu einem Kreislaufsystem, in dem Materialien wiederverwendet werden können, ohne dass sie in Mülldeponien landen. Sie ermöglichen es den Unternehmen, ihre Recyclingkapazitäten zu erweitern und effizienter zu arbeiten.

Kreative Partnerschaften und Kollaborationen

In der Welt des Upcyclings sind Kollaborationen zwischen Designern, Künstlern und Sneaker-Marken besonders bemerkenswert. Diese Partnerschaften tragen nicht nur zur Steigerung der Sichtbarkeit nachhaltiger Designpraktiken bei, sondern inspirieren auch zu innovativen Ideen, wie Materialien auf neue, kreative Weise verwendet werden können.

Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen Adidas und dem Künstler Pharrell Williams, bei der sneakers aus nachhaltigen Materialien und mit recyceltem Plastikmüll aus den Ozeanen designt wurden. Diese Kollaborationen verbinden Nachhaltigkeit mit stilvollem Design und schaffen ein Bewusstsein für umweltfreundliche Materialien bei der breiten Öffentlichkeit.

Die Zukunft von Upcycling und Recycling im Sneaker-Design

Die Entwicklung von Upcycling und Recycling im Sneaker-Design steht noch am Anfang, aber die Fortschritte sind vielversprechend. Die Industrie hat erkannt, dass die Minimierung von Abfall und die Wiederverwendung von Materialien entscheidend für die Zukunft der Branche sind. Im Hinblick auf den Klimawandel und den globalen Ressourcenverbrauch ist es unabdingbar, dass die Sneaker-Industrie weiterhin innovative Wege sucht, um Materialien zu recyceln und nachhaltigere Produkte zu schaffen.

Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren noch mehr Marken und Designer auf Upcycling setzen und durch Partnerschaften mit Recyclingunternehmen und der Einführung neuer Technologien die Recyclingquote erheblich steigern. Zudem könnte die Integration von Recyclingsystemen in die Lieferketten und Produktherstellung der Marke zur Norm werden, anstatt als Ausnahme.

Insgesamt zeigt sich, dass Upcycling und Recycling im Sneaker-Design nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch das Potenzial bieten, neue, innovative Produkte zu schaffen, die den nachhaltigen Konsum fördern und die Verbraucher zu einer bewussteren Kaufentscheidung ermutigen.

6. Die Rolle der Verbraucher

Die Verantwortung für eine nachhaltigere Sneaker-Industrie liegt nicht nur bei den Herstellern und Designern, sondern auch bei den Verbrauchern. In den letzten Jahren hat sich das Konsumverhalten stark gewandelt, und immer mehr Menschen achten bei ihren Kaufentscheidungen auf Nachhaltigkeit. Insbesondere bei Produkten wie Sneakern, die häufig aus umweltschädlichen Materialien bestehen und eine hohe Produktionsintensität aufweisen, spielt der Verbraucher eine zentrale Rolle im Umdenken und in der Umgestaltung der Branche.

Bewusstseinswandel und Nachfrage nach nachhaltigen Produkten

Der größte Einfluss der Verbraucher auf die Sneaker-Branche besteht darin, dass sie zunehmend Produkte nach ihren ethischen und ökologischen Standards auswählen. Nachhaltigkeit ist zu einem entscheidenden Faktor für die Kaufentscheidung geworden. Verbraucher sind sich heute mehr denn je bewusst, wie ihre Konsumgewohnheiten die Umwelt und die Gesellschaft beeinflussen, und viele sind bereit, dafür einen höheren Preis zu zahlen, um Produkte zu unterstützen, die unter ethischen und nachhaltigen Bedingungen hergestellt wurden.

Marken wie Allbirds und Veja sind direkte Reaktionen auf dieses veränderte Konsumbewusstsein. Sie bieten Sneaker an, die nicht nur aus nachhaltigen Materialien bestehen, sondern auch transparent in Bezug auf ihre Herstellungsprozesse sind. Diese Marken haben gezeigt, dass es eine wachsende Nachfrage nach Sneakern gibt, die umweltfreundlich sind – sei es durch den Einsatz von recycelten Materialien, die Verwendung natürlicher Rohstoffe oder die Minimierung des CO2-Ausstoßes bei der Produktion.

Unterstützung von Kreislaufwirtschaftsmodellen

Ein weiterer Bereich, in dem die Verbraucher eine wichtige Rolle spielen, ist die Unterstützung von Kreislaufwirtschaftsmodellen, wie sie zunehmend von großen Sneaker-Marken implementiert werden. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft beruht darauf, Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus nicht zu Abfall werden, sondern wiederverwertet und in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden.

Verbraucher, die ihre alten Sneaker zurückgeben oder an Recyclingprogrammen teilnehmen, leisten einen aktiven Beitrag zu diesem Modell. Nike’s „Reuse-A-Shoe“-Programm oder Adidas’ Rücknahmeinitiative sind Beispiele für Programme, bei denen die Verbraucher ihre gebrauchten Schuhe abgeben und somit sicherstellen können, dass diese Materialien wiederverwendet werden. Dies reduziert nicht nur den Abfall, sondern fördert auch die Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe, die sonst verloren gehen würden.

Förderung von Transparenz und ethischen Standards

Verbraucher fordern zunehmend Transparenz in Bezug auf die Herkunft und Produktion der Produkte, die sie kaufen. Sie möchten wissen, wie und unter welchen Bedingungen ihre Sneaker hergestellt wurden. Diese Nachfrage nach Transparenz zwingt Unternehmen dazu, ihre Lieferketten offenzulegen und sicherzustellen, dass ihre Arbeitspraktiken fair und ethisch sind.

Marken, die sich in Bezug auf Nachhaltigkeit und ethische Standards von der Konkurrenz abheben, erhalten das Vertrauen von umweltbewussten Verbrauchern. Unternehmen wie Patagonia oder Toms haben gezeigt, wie sich ethische Geschäftspraktiken positiv auf die Markenwahrnehmung auswirken können. Auch im Bereich der Sneaker haben Marken wie Adidas mit seiner Partnerschaft mit Parley for the Oceans für die Herstellung von Sneakern aus recyceltem Plastikmüll aus den Ozeanen oder Reebok mit dem „Cotton + Corn“-Projekt, das auf pflanzliche und recycelte Materialien setzt, die Erwartungen der Verbraucher erfüllt.

Bewusstes Konsumverhalten und Langlebigkeit von Produkten

Ein weiterer bedeutender Einfluss der Verbraucher auf die Sneaker-Branche ist die Forderung nach langlebigeren Produkten. Statt regelmäßig neue Modelle zu kaufen und alte Schuhe wegzuwerfen, setzen immer mehr Konsumenten auf Qualität und Langlebigkeit. Marken reagieren auf diesen Trend, indem sie robuste, reparierbare und nachhaltigere Sneaker produzieren, die länger halten und dadurch weniger Abfall erzeugen.

Ein Beispiel hierfür ist Nike’s „Nike By You“-Programm, das es Verbrauchern ermöglicht, ihre Schuhe individuell zu gestalten, wodurch die Lebensdauer der Schuhe durch Personalisierung und verstärkten emotionalen Wert verlängert wird. Auch Allbirds und Veja bieten Produkte an, die für ihre Langlebigkeit und Reparierbarkeit bekannt sind. Verbraucher, die weniger, aber bewusster konsumieren, tragen zur Verlangsamung des „Fast Fashion“-Trends bei und setzen auf Qualität statt Quantität.

Einfluss der Social-Media-Generation und nachhaltige Markenbewertung

In der heutigen, digitalisierten Welt haben Social Media und Influencer einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung und den Erfolg nachhaltiger Marken. Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube sind zu wichtigen Kanälen geworden, über die Verbraucher ihre Werte und Überzeugungen teilen. Influencer und Konsumenten, die nachhaltige Marken unterstützen und ihre Erfahrungen teilen, tragen zur Verbreitung des Bewusstseins für ökologische und soziale Verantwortung bei.

Einflussreiche Persönlichkeiten aus der Modewelt, wie Pharrell Williams oder Kendall Jenner, setzen sich zunehmend für Marken ein, die sich für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein einsetzen. Ihre Reichweite hilft dabei, den Markt für nachhaltige Sneaker zu erweitern und mehr Verbraucher zu inspirieren, auf umweltfreundlichere Produkte umzusteigen.

Die Herausforderung der Greenwashing-Gefahr

Mit dem wachsenden Interesse an nachhaltigen Produkten hat auch die Gefahr des „Greenwashings“ zugenommen – ein Phänomen, bei dem Marken Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein lediglich als Marketingstrategie verwenden, ohne tatsächlich substanzielle Veränderungen vorzunehmen. Verbraucher spielen eine entscheidende Rolle dabei, solche Praktiken zu entlarven, indem sie Marken kritisch hinterfragen und sich nur für Unternehmen entscheiden, die tatsächlich transparente und nachhaltige Geschäftspraktiken verfolgen.

Verbraucher können Greenwashing erkennen, indem sie auf unabhängige Zertifikate, Audits und die Echtheit von Nachhaltigkeitsversprechen achten. Marken, die sich ernsthaft mit Nachhaltigkeit befassen, sind bereit, ihre Bemühungen offen zu kommunizieren und authentische Nachhaltigkeitsberichte vorzulegen.

Der Einfluss von Kaufentscheidungen auf den Markt

Letztlich zeigt der wachsende Trend zu nachhaltigem Konsum, dass Verbraucher durch ihre Kaufentscheidungen den Markt beeinflussen können. Unternehmen reagieren auf die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten, indem sie ihre Produktionsmethoden anpassen, neue Materialien entwickeln und nachhaltigere Designs einführen. Das Kaufverhalten der Verbraucher ist somit ein direkter Indikator dafür, dass Nachhaltigkeit ein ernsthaftes und wachsendes Anliegen in der Sneaker-Industrie ist.

Zusammenfassung der Verbraucherrolle

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rolle der Verbraucher im nachhaltigen Wandel der Sneaker-Industrie von zentraler Bedeutung ist. Ihr wachsendes Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen, ihre Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und ihre Bereitschaft, Unternehmen auf Transparenz und ethische Geschäftspraktiken zu prüfen, treiben die Entwicklung der Branche voran. Durch ihre Entscheidungen – sei es durch die Unterstützung nachhaltiger Marken, die Teilnahme an Recyclingprogrammen oder das Streben nach langlebigen Produkten – tragen Verbraucher direkt dazu bei, dass die Sneaker-Industrie ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt und den kommenden Generationen wahrnimmt.

Im nächsten Abschnitt werden wir einen Blick auf die Zukunftsperspektiven und Herausforderungen werfen, denen sich die Branche auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Produktion und Konsumweise stellen muss.

7. Zukunftsperspektiven und Herausforderungen

Die Sneaker-Branche hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit gemacht. Von innovativen Materialien über umweltfreundliche Produktionsprozesse bis hin zu Recycling- und Upcycling-Initiativen – es gibt zahlreiche Ansätze, die die Branche auf einen nachhaltigeren Kurs bringen. Doch trotz dieser positiven Entwicklungen stehen die Hersteller und Verbraucher weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, wenn es darum geht, eine wirklich nachhaltige und zirkuläre Wirtschaft zu etablieren. In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Zukunftsperspektiven der Sneaker-Branche und die Hürden, die auf dem Weg dorthin überwunden werden müssen.

1. Fortschritte bei Materialien und Innovationen

Eine der größten Chancen für die Zukunft der nachhaltigen Sneaker-Produktion liegt in der kontinuierlichen Entwicklung neuer Materialien und innovativer Technologien. Biologisch abbaubare Materialien, recycelte Kunststoffe und pflanzenbasierte Stoffe sind bereits im Einsatz, aber die Branche muss weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren, um die Materialvielfalt zu erweitern.

Ein Beispiel für zukunftsweisende Entwicklungen ist das Konzept der „grünen“ Polymeren, die auf pflanzlicher Basis hergestellt werden und sich in der Umwelt schnell abbauen. Ebenso gibt es Bestrebungen, recycelte Materialien in größeren Mengen und mit besseren Eigenschaften zu produzieren, sodass die Haltbarkeit und Leistung von Sneakern nicht unter den ökologischen Vorteilen leidet. Besonders die Verwendung von Bio-Kautschuk und organischen Fäden könnte in der Zukunft eine zentrale Rolle spielen, um den CO2-Fußabdruck weiter zu verringern.

2. Integration von Kreislaufwirtschaftsmodellen

Die Förderung der Kreislaufwirtschaft ist eines der vielversprechendsten Konzepte, um die Umweltbelastung durch die Sneaker-Industrie langfristig zu minimieren. Der Weg hin zu einem Modell, das auf Wiederverwendung, Recycling und Upcycling setzt, kann den Verbrauch von Rohmaterialien erheblich reduzieren und gleichzeitig die Lebensdauer von Produkten verlängern.

Marken wie Nike und Adidas haben bereits Kreislaufwirtschaftsstrategien eingeführt, wie z.B. Nike’s „Circular Design“-Initiative, die darauf abzielt, Sneaker so zu entwerfen, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer leicht zerlegt und recycelt werden können. Die Herausforderung besteht jedoch darin, diese Ansätze in der gesamten Branche flächendeckend umzusetzen und sicherzustellen, dass die Rücknahme- und Recyclingprozesse weltweit effizient sind. Hier müssen auch Lösungen gefunden werden, um die logistischen Herausforderungen eines globalen Recyclingnetzwerks zu überwinden.

3. Skalierung nachhaltiger Produktionsprozesse

Ein weiteres Hindernis ist die Skalierung nachhaltiger Produktionsprozesse. Zwar gibt es bereits viele Marken, die umweltfreundliche Fertigungspraktiken anwenden, doch viele dieser Ansätze sind noch nicht weit genug verbreitet, um eine echte Veränderung in der gesamten Branche zu bewirken. Der Wechsel zu nachhaltigeren Herstellungsverfahren erfordert Investitionen in Technologie und Infrastruktur, was für kleinere Unternehmen oder solche in Schwellenländern eine große Hürde darstellt.

Zudem müssen die Produktionskosten für nachhaltige Sneaker weiter gesenkt werden, um diese für eine breitere Käuferschicht erschwinglich zu machen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses ist die Effizienzsteigerung von Recyclingmethoden, um sicherzustellen, dass recycelte Materialien in großem Maßstab verwendet werden können, ohne an Qualität zu verlieren.

4. Die Herausforderungen der Konsumgewohnheiten

Eine der größten Herausforderungen für die Nachhaltigkeit in der Sneaker-Branche ist das Konsumverhalten der Verbraucher. Die Sneaker-Industrie hat, wie viele andere Bereiche der Modebranche, von der sogenannten „Fast Fashion“ profitiert, bei der Konsumenten ständig nach neuen Modellen und Designs suchen. Diese Kultur des schnellen Konsums steht im Widerspruch zu nachhaltigen Praktiken, die auf Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit setzen.

Zukünftig müssen Marken und Verbraucher gleichermaßen daran arbeiten, diese Gewohnheiten zu ändern. Es wird immer wichtiger, den Wert langlebiger und nachhaltiger Produkte zu vermitteln und den Fokus von ständigem Neukauf hin zu bewussterem Konsum zu lenken. Um die Verbraucher für nachhaltige Sneaker zu gewinnen, müssen Marken verstärkt auf Transparenz, Qualität und den langfristigen Nutzen ihrer Produkte setzen.

5. Bekämpfung von Greenwashing

Da Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Kaufkriterium geworden ist, steigt auch die Gefahr des Greenwashings – dem Versuch von Marken, sich als nachhaltig darzustellen, ohne dies tatsächlich zu sein. Verbraucher und Organisationen müssen wachsam sein und nach authentischen und verifizierbaren Informationen suchen, um sicherzustellen, dass ein Produkt wirklich umweltfreundlich ist.

Die Branche benötigt verbindliche, internationale Standards und Zertifikate, die die tatsächliche Nachhaltigkeitvon Sneakern und deren Produktionsprozessen belegen. In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle von unabhängigen Prüfinstanzen und Organisationen immer wichtiger, um Unternehmen auf ihre nachhaltigen Praktiken hin zu überprüfen.

6. Zusammenarbeit und Initiativen der Branche

Um die oben genannten Herausforderungen zu meistern, wird es in der Zukunft noch wichtiger sein, dass Unternehmen der Sneaker-Branche zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Kooperationen zwischen Marken, Technologieunternehmen, Umweltschutzorganisationen und Regierungsstellen können dabei helfen, den Weg für eine grüne Revolution in der Sneaker-Industrie zu ebnen.

Ein Beispiel für eine vielversprechende Zusammenarbeit ist Adidas’ Partnerschaft mit Parley for the Oceans, bei der Sneaker aus recyceltem Plastikmüll hergestellt werden. Solche Partnerschaften zeigen, dass die Industrie zunehmend begreift, dass der Weg zu echter Nachhaltigkeit nicht allein durch Einzelinitiativen, sondern durch Zusammenarbeit auf breiter Ebene erreicht werden kann.

7. Regulierungen und gesetzliche Rahmenbedingungen

Abschließend könnte auch eine stärkere Regulierung und der politische Druck ein wichtiger Faktor sein, um die Branche in eine nachhaltigere Richtung zu lenken. Internationale Standards, die Unternehmen dazu verpflichten, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, die Transparenz ihrer Lieferketten zu verbessern und nachhaltigere Materialien zu verwenden, könnten dazu beitragen, die Branche zu einem grüneren Kurs zu zwingen. Insbesondere könnten in vielen Ländern striktere Umweltvorschriften und Recyclinganforderungen dazu führen, dass Unternehmen ihre Praktiken anpassen, um mit den neuen gesetzlichen Vorgaben Schritt zu halten.

Zusammenfassung der Zukunftsperspektiven

Die Zukunft der nachhaltigen Sneaker-Produktion bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen. Während die Branche bereits viele Fortschritte gemacht hat, bleibt noch viel zu tun. Innovationen bei Materialien, die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft, die Skalierung nachhaltiger Produktionsprozesse und das Bewusstsein für bewussteren Konsum werden zentrale Themen der kommenden Jahre sein. Verbraucher, Unternehmen und Regierungen müssen gemeinsam an einer zukunftsfähigen Sneaker-Industrie arbeiten, die sowohl die Umwelt schützt als auch den Bedürfnissen der Konsumenten gerecht wird.

Im nächsten Abschnitt werden wir die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen und einen Ausblick auf die Entwicklungen in der Sneaker-Branche geben.

8. Fazit

Die Sneaker-Branche hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel vollzogen, indem sie sich zunehmend mit den Herausforderungen der Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Doch trotz erheblicher Fortschritte gibt es noch viel zu tun, um die Branche nachhaltig zu transformieren und ihre Umweltauswirkungen langfristig zu minimieren. Von innovativen Materialien über fortschrittliche Produktionsprozesse bis hin zu Recycling- und Upcycling-Initiativen – die Wege zur ökologischen Verantwortung sind vielfältig und bieten zahlreiche Chancen für eine zukunftsfähige Sneaker-Welt.

Die entscheidenden Faktoren, die den Weg in eine nachhaltigere Zukunft ebnen, sind die kontinuierliche Forschung und Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Materialien, die Verbesserung der Recyclingprozesse und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft. Besonders die zunehmende Transparenz und die Verpflichtung zu nachhaltigeren Produktionsmethoden sind zentrale Bausteine, um die Branche in die richtige Richtung zu lenken.

Ein wichtiger Punkt bleibt jedoch die Rolle der Verbraucher. Ihre Bereitschaft, nachhaltigere Produkte zu unterstützen und ihre Konsumgewohnheiten anzupassen, wird entscheidend sein. Die Branche muss weiterhin an der Aufklärung und Sensibilisierung arbeiten, um das Bewusstsein für die ökologischen Vorteile von langlebigen und nachhaltigen Sneakern zu stärken.

Trotz der Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit stehen die Unternehmen vor weiteren Herausforderungen, insbesondere der Skalierung nachhaltiger Prozesse und der Bekämpfung von Greenwashing. Es wird entscheidend sein, dass die Branche durch Kooperationen und die Einhaltung internationaler Umweltstandards einen echten Wandel herbeiführt.

Die Zukunft der Sneaker-Industrie liegt in einer ganzheitlichen Betrachtung von Produktion, Konsum und Recycling. Die Zukunftsperspektiven sind vielversprechend, wenn alle Akteure – Unternehmen, Konsumenten, Regierungen und Umweltorganisationen – zusammenarbeiten, um eine nachhaltige und zirkuläre Wirtschaft aufzubauen.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Weg zur vollständigen Nachhaltigkeit für die Sneaker-Branche noch lang ist, aber bereits jetzt in eine vielversprechende Richtung weist. Wenn die Branche ihre Verantwortung weiterhin ernst nimmt und die Herausforderungen der Zukunft aktiv angeht, kann sie nicht nur ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum globalen Umweltschutz leisten.

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